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Kaninchenkrankheiten

 

1. Allgemeines über Krankheiten

Die Kaninchenhaltung ist unter anderem ein Zweig er hauswirtschaftlichen Nutztierhaltung. Es gibt aber auch reine Liebhaberzuchten bei denen auf ökonomischen Nutzen wenig Wert gelegt wird. In der Mehrzahl werden Kaninchen gehalten, um sie und die Nebenprodukte verwerten zu können. Die meisten Züchter von Rassekaninchen verbinden ihr Hobby mit einem wirtschaftlichen Ziel, nämlich Fleisch, Wolle und Felle zu erzeugen. Diese drei Nutzrichtungen bestimmen die Zucht von Kaninchen, wobei die beiden letzteren Produkte zurzeit weniger Beachtung finden.

Hohe Leistungen kann man nur von Tieren verlangen, wenn sie sich gut entwickeln. Voller Muskelansatz, der Fütterung entsprechende Fettablagerung, unversehrtes Fell und Wolle von hoher Qualität sind nur von Tieren zu erwarten, bei denen sich alle Lebensfunktionen ungestört abspielen. Jede Störung in den physiologischen Abläufen führt zu vermindertem Fleisch- und Fettansatz, zu Fellschäden oder ungenügendem Wollwachstum. Die weitere Steigerung der Kaninchenfleischproduktion ist vor allem für die Ernährung unserer Bevölkerung von Bedeutung, da Kaninchenfleisch gegenüber anderer Tierarten viele ernährungsphysiologische Vorzüge hat. Der Aufbau von einer Rassekaninchenzuchtanlage erfordert gesundes Tiermaterial. Jede gesundheitliche Störung der Tiere mindert den ökonomischen Erfolg. Es ist deshalb wichtig, den Gesundheitszustand der Tiere regelmäßig zu überwachen nicht nur im Mastbetrieb, sondern in der gesamten Kaninchenzucht. Der Züchter muss kranke Tiere erkennen und sie sofort absondern, damit keine Krankheitskeime in den Großbestand verschleppt werden und der Zuchtbestand gefährdet ist.

Unter Krankheiten verstehen wir funktionelle oder strukturelle Abweichungen vom Normalzustand die als Folge einer Störung in den Wechselbeziehungen zwischen Organismus und Umwelt oder als Folge eine Störung des inneren Gleichgewichtes eines Lebewesens in Erscheinung treten. In den Krankheitsprozess einzubeziehen sind die Reaktionsvorgänge im betroffenen Organismus, die sich gegen die Störungen oder gegen deren Ursachen richten, Die Krankheit tritt entweder mit dem Einwirken einer auslösenden Ursache oder kurz danach auf und endet meistens mit der Heilung oder gelegentlich mit dem Tod.

Manche Krankheiten heilen nie aus, ohne dass sie jedoch das Leben des Tieres ernstlich gefährden. Es kommt zu einem neuen Gleichgewicht in den physiologischen Funktionsabläufen des Organismus. Krankhaft verändert können lokal begrenzte Gebiete, ganze Organe oder Organsysteme sein, oder es sind bei Allgemeinerkrankungen große Teile des Körpers in Mitleidenschaft gezogen.

Manche Krankheiten entstehen im Verlaufe der Lebenszeit, zu der auch embryonale Entwicklung gerechnet wird. Andere sind ererbt, wobei sich negative Faktoren in der Erbanlage der Häsin oder in der des Rammlers ausgewirkt haben. Angeborene Krankheiten müssen aber nicht gleichzeitig auch Erbkrankheiten sein. Erworbene Leiden sind Folgen innerer und äußerer Ursachen, wenn diese stärker auf den Körper einwirken als seine Regulationsmechanismen auszugleichen vermögen. Häufig treffen äußere und innere Einwirkungen zusammen und führen zu pathologischen Veränderungen. Gelegentlich sind die Abweichungen vom normalen Zustand so gering, dass die Entscheidung darüber, ob ein Kaninchen noch gesund oder schon krank ist, schwer fällt. Nur das genau Beobachten des Einzeltieres und des Gesamtbestandes sowie die Kenntnis der normalen Lebensfunktionen und der Verhaltensäußerungen der Kaninchen sichern eine frühzeitige Krankheitserkennung.

 







2. Das gesunde und das kranke Kaninchen

Um eine Krankheit schnell zu erkennen, beobachtet man die Tiere zunächst möglichst unauffällig. Gesunde Tiere nehmen interessiert an ihrer Umgebung Anteil, verfolgen die Bewegungen ihrer Stallgenossen, beschnuppern alles Fremde, bewegen sich mit Leichtigkeit. Auf Störungen reagieren die Kaninchen mit einem neugierigen Ohrenspiel, sie verfolgen sich bewegende Objekte mit den Augen oder ziehen sich fluchtartig in schützende Stallecken zurück. Kranke Kaninchen dagegen sind teilnahmslos. Meist sitzen solche Tiere still mit gesenktem Kopf in einer Ecke und nehmen wenig oder gar keinen Anteil an der Umgebung. Ihre Bewegungen sind schwerfällig und manchmal sind sie überhaupt nicht mehr vom Fleck zu bringen. Ein Ohrenspiel ist kaum, zu bemerken, der Blick erscheint leer, die sonst glänzenden Augen sind oft stumpf oder trübe. In ihrem Fluchtverhalten sind kranke Kaninchen oft gestört. Sie lassen sich meist ohne Widerstand anfassen und hochheben. Einen Hinweis auf chronische Erkrankungen gibt der Ernährungszustand.

Bei ausreichender Fütterung sind die Tiere gut gerundet, Rippen, Hüfthöcker, sowie die Wirbelsäule treten nicht hervor. Bei abgemagerten Tieren sind die Knochenvorsprünge dagegen deutlich sichtbar. Bei Jungtieren muss außerdem auf die Größenentwicklung achtgegeben werden. Ein Zurückbleiben im Wachstum zeigt an, dass die Tiere entweder zu wenig Futter erhalten, von Parasiten befallen sind oder an anderen inneren Krankheiten leiden. Beim äußeren Betrachten eines Patienten ist auf die Haut und das Haarkleid zu achten. Während beim gesunden, gepflegten Tier das Fell glatt, glänzend und dicht ist, kann es beim kranken Kaninchen gestäubt und schütter sein.

Die Haut und das Fell sind auf Sauberkeit, Parasitenbefall, sowie auf gerötete oder nässende Stellen zu untersuchen. Für die Beurteilung des Gesundheitszustandes spielt die Hautfarbe ebenfalls eine Rolle. Am besten betrachtet man dünnhäutige Körperteile, Schenkelinnenflächen, Ohren und kann an diesen am ehesten Gelbverfärbungen (Gelbsucht, blaue Flecken (Kreislauf- und Atemschwäche) oder rote Bezirke (Ekzeme) erkennen. Sowohl tierische als auch pflanzliche Hautschmarotzer rufen gewöhnlich starken Juckreiz hervor, der allerdings auch Ausdruck einer inneren Erkrankung oder einer Infektionskrankheit sein kann. Weiterhin tritt Juckreiz als Folge meines Mineralstoffmangels oder Unverträglichkeit (Allergie) gegenüber bestimmten Futterbestandteilen auf. Die Haut fühlt sich beim gesunden Tier weich und elastisch an. Eine abgehobene Hautfalte glättet sich beim Loslassen schnell wieder. Bei gestörtem Wasserhaushalt verstreicht eine abgehobene Falte dagegen nur langsam, die Haut fühlt sich härter und trockener an. Zu achten ist auch auf Umfangvermehrungen, die verschieden Ursachen haben können Teigige Anschwellungen (Ödeme) um die Augen, an den Ohren, an den Geschlechtsteilen und am Unterbauch lassen den Verdacht der Myxomatose aufkommen. Auch Abszesse und Bindegewebeentzündungen rufen begrenzte oder ausgebreitete Schwellungen hervor.

Zur Untersuchung der Haut gehört ebenfalls eine Inspektion der Ohren. Sie müssen innen sauber sein. Jeder Belag, vor allem jede Art von Borken oder Schorf, deutet auf Befall mit Ohrmilben hin. Schwere Entzündungen des äußeren Gehörganges oder des inneren Ohres führen zum Schütteln oder Schiefhalten des Kopfes.

Zu den sichtbaren Schleimhäuten gehören die Mundschleimhaut und die Lidbindehäute.

Schwieriger zu sehen ist die Nasenschleimhaut. Alle Schleimhäute sollen beim gesunden Tier feucht und von rosaroter Farbe sein. Speichelfluss und plötzliches Nachlassen beim Fressen muss Anlass sein, Mundhöhle und die Zähne zu untersuchen. Die Mundschleimhaut muss auf Blasenbildung, auf wunde Stellen, Verletzungen, sowie auf Geschwüre und andere Defekte hin betrachtet werden. Die Zähne sind nach ihrem Zustand, ihrer Stellung und nach Anomalien zu beurteilen. Zu achten ist auf harte Futterbestandteile, die sich zwischen zwei Zähnen festgeklemmt haben können.

Eine regelwidrige Verdauung äußert sich beim Kaninchen in Trommelsucht. Ursache dafür sind Gasansammlungen im Darmkanal. Die Trommelsucht ist keine exakt abgrenzbare Erkrankung, sondern nur ein Symptom verschiedener Krankheiten. Äußerlich ist sie durch einen vergrößerten Bauchumfang sichtbar. In der Beurteilung ist auch die Kotbeschaffenheit einzubeziehen. Während bei ungestörter Verdauung und normaler Fütterung die Kotkügelchen gut geformt sind, nicht aneinander haften und im frischen Zustand leicht glänzen, macht sich eine Verdauungsstörung durch Verstopfung oder Durchfall bemerkbar. Bei der Verstopfung wird der Kot gewöhnlich nicht mehr in kleinen Kugeln leicht abgesetzt, sonder das Tier muss sich beim Kotabsatz anstrengen, weil die Ausscheidungen verklumpt sind. Bei schweren Durchfällen wird nur breiiger oder dünner Kot abgesetzt, der wässrig mit Schleim durchsetzt oder blutig sein kann.

Dem Züchter wird es in vielen Fällen nicht möglich sein, von den Krankheitssymptomen auf die jeweilige Krankheit zu schließen. Die Diagnose zu stellen ist auch nicht sein Aufgabe.

Der Besitzer kann aber in begrenztem Maße einen Überblick darüber gewinnen, ob es sich bei der Erkrankung in seinem Bestand um einen Einzelfall handelt oder ob mit einer ansteckenden Krankheit gerechnet werden muss. Weiterhin kann er in vielen Fällen Fütterungs- und Haltungsfehler als Ursache von Gesundheitsstörungen erkennen.

Er kann meist entscheiden, ob eine vorübergehende leichte Unpässlichkeit des Tieres oder ob eine schwere Erkrankung vorliegt und letzten Endes hängt es von seiner Entscheidung ab, ob ärztliche Hilfe erforderlich ist. In allen Zweifelsfällen soll er das Tier dem Tierarzt vorstellen. Muss ein Tier notgeschlachtet werden und will sich der Besitzer Klarheit über die Erkrankung und über die Genusstauglichkeit des Fleisches verschaffen, so ist der ganze Tierkörper mit allen Organen zu Untersuchung vorzulegen. Allein aus der Beschaffenheit der Fleischprobe kann der Tierarzt in den seltensten Fällen Rückschlusse auf die Erkrankung ziehen, zumal sich Veränderungen vorwiegend an den Organen, nicht aber an der Muskulatur zeigen.

Zur Gesundheitskontrolle gehört auch die Nestüberwachung. Gegen Ende der Trächtigkeit zupft die Häsin Wolle aus und polstert damit ein Nest aus, das sie in der Einstreu angelegt hat. In dieses Nest wird der Wurf gelegt, der durch das Wollepolster gegen Kälte und Nässe geschützt ist. Eine Kontrolle ist bald nach der Geburt vorzunehmen, um faulende Geburtsabgänge, die mit ins Nest gelangt sein können und um tote Junge zu entfernen. Weiterhin ist die Wurfgröße der Anzahl der Zitzen des Muttertieres anzupassen, das heißt, sind mehr Junge geworfen als die Mutter milchgebende Zitzen hat, dann können sie nicht alle ausreichend mit Nahrung versorgt werden, es bleiben einzelne Tiere oder der gesamte Wurf in der Entwicklung zurück, deshalb sind die zuviel geworfenen Jungtiere einer Amme unterzulegen, wobei die Zuchtbestimmungen zu beachten sind.. Zur Kontrolle nimmt man die Häsin, um sie nicht zu beunruhigen, aus der Wurfbox. Günstig ist es wenn mehrere Häsinnen zur gleichen Zeit werden, weil dann Jungtiere aus zahlenmäßig starken Würfen Muttertieren angelegt werden können, die nur wenige Junge geboren haben.

Zur Geschlechtsbestimmung legt man die Jungtiere auf den Rücken und betrachtet die Gegend zwischen After und äußeren Geschlechtsteilen. Bei männlichen Tieren ist der Zwischenraum zwischen After und Penis verhältnismäßig groß, After und Scheide liegen bei weiblichen Neugeborenen dicht beieinander. Zwar ist die Geschlechtsbestimmung nicht ganz sicher, doch hinreichend genau. Im Abstand von einigen Tagen werden die Nestkontrollen wiederholt, so dass Entwicklungsstörungen der Jungtiere früh erkannt werden. Die Größenzunahme der Jungtiere ist ein Zeichen dafür, dass das Muttertier genügend Milch hat. Die Jungtiere sollen ständig zunehmen und dabei glatt und voll erscheinen. Satte Jungtiere liegen ruhig im Nest, hungrige dagegen sind unruhig.

Einen Hinweis auf den Ernährungszustand gibt auch das Aussehen der Haut.

Bei ausreichend ernährten Jungtieren ist sie glatt und rosig, bei kümmerlich ernährten Tieren faltig und fahl.


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